Matratzen_Produktion

15. August 2024

“Wir kombinieren traditionelle Handwerkskunst mit modernster Technologie.”

Die Qualität unserer Schlafprodukte liegt uns besonders am Herzen. Dies gewährleisten wir durch unsere hohe Produktionstiefe an unseren beiden Standorten, was uns die Kontrolle über sämtliche Fertigungsschritte ermöglicht. Hinter dem Label „Made in Germany“ verbirgt sich bei uns jedoch noch viel mehr: Tobias Luhn, unser Leiter Werksentwicklung, gewährt interessante Einblicke in die Maßnahmen, die wir ergreifen, um unsere Produktion in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten.

Sleep. Life. Flow.: Herr Luhn, in den Jahren 2022 bis 2023 wurden umfassende Umstrukturierungen an den Produktionsstandorten vorgenommen. Könnten Sie bitte näher erläutern, welche Veränderungen dabei eingeführt wurden?

Tobias Luhn: Wir haben eine Werkskonsolidierung durchgeführt und unsere betriebliche Struktur neu ausgerichtet, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Unsere Kapazitäten aus den ursprünglich drei Standorten haben wir auf zwei Standorte konzentriert. Aus den verbliebenen Standorten in Aschbach und Oschatz haben wir spezialisierte Kompetenzzentren geschaffen, die Ressourcen, Fachwissen und Technologien bündeln. Dadurch konnten wir Synergien nutzen und unsere Effizienz steigern. Der Standort in Oschatz fungiert als Kompetenzzentrum für Matratzen und Topper. Diese werden ausschließlich hier produziert und die Fachkompetenz dafür wird hier gehalten und weiterentwickelt. Der Standort in Aschbach ist unser Kompetenzzentrum für Steppdecken und Kissen. Hier fokussieren wir unser Wissen und die entsprechenden Technologien auf diesen Bereich

Gibt es auch Pläne für weitere technologische
Entwicklungen?

Wir planen die Einführung fortschrittlicher Automatisierungstechnologien, einschließlich Robotik.
In Oschatz setzen wir bereits einen kollaborierenden Roboter, einen sogenannten Cobot, ein, um repetitive Arbeitsabläufe zu automatisieren. Die Robotik wird auch in Zukunft verstärkt bei Tätigkeiten eingesetzt, die eine hohe körperliche Belastung für unsere Mitarbeitenden darstellen. Das Hauptziel der Automatisierung besteht darin, Fehler weiter zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Mit dem Einsatz des Cobots haben wir einen Proof of Concept erstellt und können nun darüber nachdenken, wie wir diese Technologie auch in anderen Bereichen implementieren können.

Neben Verbesserungen in der Produktion arbeiten wir auch an der Verbesserung der Schlaflösungen selbst. Wir haben ein Forschungslabor, in dem Matratzen mit Walzanlagen auf dauerelastische Eigenschaften und Haltbarkeit getestet werden. Mit den Erkenntnissen aus dem Forschungslabor können wir die Qualität unserer Schlafsysteme weiter optimieren.

Obwohl Frankenstolz seine Wurzeln im Handwerk hat, scheint die Automatisierung einen immer größeren Stellenwert einzunehmen. Wie gehen Sie mit diesem Wandel um?

Auch wenn der Grad der Automatisierung zunimmt, bleibt in unseren Produkten immer noch viel manuelle Arbeit enthalten. Insbesondere in der Steppdeckenproduktion nähen wir unsere Produkte manuell. Hier wird beispielsweise eine Steppplatte auf großen Krempelanlagen und Vielnadelmaschinen erzeugt und anschließend in Handarbeit eingefasst. Diese Arbeitsschritte werden wir künftig automatisieren, auch aufgrund des demografischen Wandels. Es wird immer weniger Menschen geben, die diesen Beruf ausüben können. Maßgeblich für die Automatisierung ist aber, dass wir innovativ sein wollen und die neuen technologischen Möglichkeiten bestens für uns nutzen möchten. Unser Ziel ist es, eine vollautomatische Steppdeckenproduktion in unserem Kompetenzzentrum in Aschbach in Betrieb zu nehmen. Ein weiteres Ziel in der Zukunft ist die vollautomatische Matratzenproduktion.

Wie erfolgt die Integration der Mitarbeitenden
in dieser Transformationsphase
?

Wir streben an, unsere Prozesse zu optimieren, indem wir unsere Mitarbeitenden aktiv einbinden. Ein aktuelles Beispiel ist die Umgestaltung des Nähsaals in Oschatz. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden haben wir erarbeitet, wie der ideale Arbeitsplatz für sie aussehen sollte. Eine Maßnahme hierbei war die Aufbereitung des alten Parkettbodens. Diese Entscheidung ist besonders bemerkenswert, da auf diesem Boden gearbeitet wird. Der Vorteil besteht darin, dass dieser alte Boden leicht nachgibt. Wenn die Mitarbeitenden lange stehen oder darauf gehen, ist dies ergonomischer als ein neuer Industrieboden, der nicht nachgibt. Zudem erweist er sich als ästhetisch ansprechend.
Für uns bedeutet Wandel nicht, alles radikal neu zu gestalten, sondern vielmehr sorgfältig zu prüfen, wo Veränderungen notwendig sind und welche bewährten Konzepte auch in der „neuen Welt“ weiterhin sinnvoll sind.

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